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Distanz – die neue Nähe

gutentag0

Habe ich das richtige Gespür für Nähe und Distanz?

Die Frage ist für beide relevant, für den Sender und den Empfänger.

Wenn wir über Distanz sprechen, unterscheiden wir diese in räumliche, zeitliche und soziale Distanzen.

Im Geschäftsleben bestimmt die hierarchische und soziale Position der Personen, wie nahe sie sich kommen.



Der räumliche Abstand wird gerne auch durch eine faktische Grenze – den Schreibtisch – vollzogen. Hier sind 2 Meter durchaus üblich.



Etwas näher kommen sich die Personen im gesellschaftlichen, sozialen Umfeld.


Wer sich begrüßt und vorstellt, der baut eine Brücke zur Annährung. Hier kommen sich die Personen bis auf 0,5 Meter nah.





Die intime Nähe ist nur sehr guten Freunden und Familie gestattet. Die räumliche Distanz beträgt hier weniger als 0,5 Meter.

Wenn also eine Person, die nicht aus dem nächsten Umfeld kommt, sehr nah an Sie heran kommt, was empfinden Sie? Wie reagieren Sie intuitiv?


„Jemanden auf die Pelle rücken“ das bedeutet, jemand kommt so nah heran, dass es unangenehm wird, sogar nervt. Der andere weicht in der Regel zurück, wenn er keinen Kontakt wünscht oder fühlt sich so bedroht, dass er selber zum „Gegenangriff“ übergeht und versucht sich „Groß zu machen“ und Stand zu halten.


Das Wissen um diese Distanzzonen, kann uns im täglichen Umgang helfen Wertschätzung auszudrücken, oder eben auch nicht.

Wie aber ist es im persönlichen Bereich, in der man sich gerne nahe steht?

Ausgerechnet eine Pandemie, wie Corona, lässt uns das Thema Nähe versus Distanz neu erleben und bewerten.

Jetzt ist es auch für sich nahe stehende Personen ein Ausdruck höchster Wertschätzung und Verantwortung, wenn man sich nur mit räumlicher Distanz begegnet. Soziale Nähe nicht auch durch räumliche Nähe auszudrücken, sondern mit Distanz, ist für uns eine völlig neue Erfahrung.

Der in der Zeit entstandene Begriff der „Social Distance“ ist daher völlig falsch gewählt. Richtiger wäre es von „physical Distance“ zu sprechen.

Übertragen wir diese Überlegungen auf die mediale Marketingwelt so finden wir auch hier durchaus übergriffiges Verhalten.

Die meisten Menschen haben ein besseres Gedächtnis als die Werbemacher so annehmen und brauchen keine hochfrequentierten Botschaften, sondern die richtigen, zum richtigen Zeitpunkt. Newsletter in der Schussfolge eines Maschinengewehrs etwa mögen manche Empfänger zwar zur Kapitulation (also zum Kauf) bewegen, es fehlt aber immer an der nötigen Distanz, die Voraussetzung für freiwillige Nähe – und damit nachhaltige Kundenbindungen – ist.

Nachhaltige Kundenbindung, nachhaltige Mitarbeiterbindung, langdauernde Freundschafts- und Paarbindungen, allen liegt eine grundlegende, gelebte, geäußerte und verdeutlichte Wertschätzung für unser Gegenüber zugrunde. Am deutlichsten zu veranschaulichen durch die Einhaltung eben dieser Distanzzonen im räumlichen, wie auch im medialen Bereich.

Freiheit ist die freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen, wie nah, wie intensiv der Kontakt sein darf zu Menschen oder auch zu Produkten, Dienstleistungen, Werbeinformationen.

Distanz ist heute die neue Nähe!

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