Nett zu sein verändert unser Gehirn.
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Aus einer einzigen guten Tat kann also eine weitere werden, und dann noch eine.
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„Wenn wir gut zu anderen Menschen sind, fühlen wir uns gut – als gute Menschen, optimistischer, positiver und moralischer.“
Nebenwirkungen von Freundlichkeit
Nett zu sein verändert unser Gehirn, wie Studien zeigen und hilft so auch dem Helfer. Besonders wirksam sind Random Acts of Kindess, „zufällige Akte der Freundlichkeit“. Kleine gute Taten, oft an Wildfremde gerichtet - ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zum Beispiel: Im Starbucks mal den 5-Euro-Kaffee des nächsten Kunden mitbezahlen, Geld für den Nächsten in die Parkuhr werfen. Einfach so. Oder beim Kinderwagen vor der Treppe anpacken (vorher bitte kurz fragen). Freundlichkeit füllt uns mit Energie und macht selbstbewusster. In einer Studie an der Berkeley University berichtete der Großteil der Teilnehmer, mehr Energie zu haben, nachdem sie einem Anderen geholfen hatten. Sie fühlten sich optimistischer, stärker und selbstbewusster und verspürten deutlich mehr Gelassenheit. Freundliches Handeln schüttet den Neurotransmitter Serotonin aus und lässt uns die Welt und uns selbst mit anderen Augen sehen. Die University of California sagt: „Wenn wir gut zu anderen Menschen sind, fühlen wir uns gut – als gute Menschen, optimistischer, positiver und moralischer.“ Gutes zu tun verbessert unser Selbstbild, lässt es mehr strahlen. Eine Harvard-Studie zeigte, dass Menschen, die Gutes tun – zum Beispiel Geld spenden – glücklicher sind, als andere. Forscher konnten noch viele weitere positive Effekte nachweisen, wenn wir unsere Freundlichkeit kultivieren:
Weniger Schmerzen und Bluthochdruck
Weniger Ängste, Sorgen und Panikattacken
Weniger Depressionen
So sollten zum Beispiel Menschen, mit starken sozialen Ängsten, in einem Experiment der University of British Columbia, einmal täglich eine Kleinigkeit für Andere tun: Die Tür aufhalten, den Abwasch machen, das Essen eines Freundes bezahlen. Die Teilnehmer waren schon nach vier Wochen in drastisch positiver Stimmung und viel zufriedener mit ihren Beziehungen – und ihr soziales Vermeidungsverhalten baute sich ab.
Neben Serotonin wird auch mehr Oxytocin, das Bindungshormon im Gehirn freigesetzt, das auch beim Kuscheln sowie nach dem Geschlechtsverkehr ausgeschüttet wird. Das Stresshormon Cortisol verringert sich um 23 Prozent.
Die Freundlichkeit ist also sehr freundlich zu uns!
Je regelmäßiger wir sie praktizieren, desto mehr baut sich unser Gehirn entsprechend um. Jeder von uns kann Güte wie einen Muskel trainieren.
Die körperlichen und seelischen Auswirkungen verlängern laut dem Buch „Raising Hapiness“ sogar unser Leben. „Menschen über 55, die sich freiwillig in Organisationen einbringen, haben eine um 44 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit, verfrüht zu sterben. Dieser Effekt ist stärker, als viermal in der Woche Sport zu treiben.“
Nebenbei: Freundlichkeit kann zur Kettenreaktion werden.
Freundlichkeit und gerade auch die Random Acts of Kindness können neben dem Gehirn auch die Welt verändern.
Sie machen schließlich nicht nur uns selbst glücklich, sondern auch die andere Person. Ihre Freude führt oft dazu, dass sie selbst freundlicher handelt. Aus einer einzigen guten Tat kann also eine weitere werden, und dann noch eine. Es ist, wie wenn wir einen kleinen Stein ins Wasser werfen - die Wellen breiten sich aus.
Also, seid freundlicher zueinander...
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